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100 Jahre Schlosserei Knittel
Es gibt heute sicherlich keine all zu große Zahl von Handwerksbetrieben, die auch noch nach einhundert Jahren Ihres Bestehens in ununterbrochener Folge von Nachkommen des Betriebsgründers geführt werden. Die Schlosserei Knittel im Kirchhofweg ist ein solcher und über dies auch noch immer an dem gleichen Ort ansässig, wo Otto August Knittel damals seine Werkstatt eröffnete und damit den Grundstein für den heutigen Betrieb legte.
Sein Vater war als Metzger und Gastwirt im Gasthaus „Bären“ ein angesehener und geachteter Zähringer Bürger.
In Firmenunterlagen ist der 1. Oktober 1905 als Gründungs-Datum genannt, obwohl Otto August Knittel erst am 6. März 1906 seine Meisterprüfung abgelegt hat. Dies war jedoch kein Hindernis, eine Werkstatt zu eröffnen und zu führen. Weil während des ersten Weltkrieges sowohl der Inhaber, als auch seine Gesellen Kriegsdienst zu leisten hatten, musste der Betrieb bis Anfang 1919 geschlossen werden.
Mit Tatkraft, Zuversicht und Fleiß führte er danach in einer wirtschaftlich sehr schweren Zeit seine Werkstatt sehr erfolgreich bis zu seinen Tod im Jahre 1938 weiter.
Da sein Sohn Otto Leopold Adalbert Knittel in den Jahren 1926 bis 1929 im elterlichen Betrieb das Bau- und Kunstschlosserhandwerk erlernt und 1935 die Meisterprüfung abgelegt hatte, konnte dieser den Betrieb nach dem Tod seines Vaters sofort weiterführen.
Doch auch ihm war nur eine kurze Zeit effektiven Schaffens gegönnt: bereits ende August 1939 wurde er zur Wehrmacht einberufen und kehrte erst im Oktober 1949 aus russischer Kriegsgefangenschaft nach Hause zurück. Nach einer relativ kurzen Erholungs- und Regenerationspause eröffnete Otto Knittel seine Werkstatt bereit wieder zum 1. Januar 1950. Arbeit gab es in jenen Jahren mehr als genug: zunächst meist Reparaturen oder Wiederinstandsetzungen. Vom sich dann jedoch nach und nach einsetzenden Wohlstand zeugt noch heute manch kunstvolle Schiede- und Kunstschlosserarbeit in Zähringen und an anderen Orten, die in jenen Jahren von Otto Knittel und seinem Sohn Robert angefertigt wurde.
Zum 1. Juli 1967 übergab Otto Knittel den betrieb an seinen Sohn Robert, der ebenfalls den Beruf des Bau- und Kunstschlossers erlernt und 1961 seine Meisterprüfung abgelegt hatte. Die wohl größte und umfassendste Veränderung seit der Betriebsgründung fällt in die Zeit, in der Robert Knittel den Betrieb führte; er errichtete 1977 neben der um 1900 erbauten Werkstatt eine den neuesten Erfordernissen und den Vorschriften entsprechende Werkhalle.
Auch in dieser Branche hat sich im laufe der Jahre Grundlegendes verändert, was neueste Fertigungsmethoden nach sich zog. Doch ganz bestimmte, handwerklich anspruchsvolle Arbeiten wurden nach wie vor in der alten Werkstatt angefertigt.
Ein weiterer Generationswechsel fand dann am 1. Januar 1994 statt: zu diesem Datum übernahm Walter Knittel, Sohn von Robert Knittel, den Betrieb. Walter Knittel erlernte seinen Beruf im elterlichen Betrieb und war dann auch dort ohne Unterbrechung tätig. Nach intensiver Vorbereitung an beruflichen Abendschulen legte Walter Knittel 1988 die Meisterprüfung im Schlosserhandwerk ab. Auf diese Weise ist der Fortbestand der Firma Knittel auch in der vierten Generation gesichert.